Umweltgutachten sind ein Schlüsselbaustein in immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahren. Werden große Nutztierhaltungsanlagen gebaut, dann haben diese immer auch Auswirkungen auf die umliegende Flora und Fauna. Um wertvolle Lebensräume und Biotope zu schützen, müssen diese im Zusammenhang mit einem Bauvorhaben benannt und zu schützende Arten erfasst werden. Bauvorhabensträger haben dabei oft bereits einen Vorsprung gegenüber z.B. Umweltverbänden und Bürgerinitiativen, die sich gegen den Bau weiterer Massentierhaltungsanlagen zur Wehr setzen. Denn sie haben bei der Standortsuche entsprechende Untersuchungen schon abgeschlossen und legen eine fachliche Begutachtung über die Umweltauswirkungen bereits vor Antragstellung vor. Wollen Umweltschützer diese argumentativ entkräften, müssen sie eigene Untersuchungen anstellen und entsprechend in Auftrag geben.
Kommt es hinsichtlich eines Bauvorhabens einer Nutztierhaltungsanlage zu einem Rechtsstreit, dann zählt neben der Qualität auch die Strategie: Wie müssen z.B. Artenerfassungen aufbereitet sein, damit sie vor Gericht optimal verwendbar sind? An Hand welcher Fragestellungen sollten Biotopkartierungen konzipiert werden, damit sie auf dem juristischen Verfahrensweg die beste Argumentationsgrundlage bieten?
Was: Optimierung von Umweltgutachten für immissionsschutzrechtliche Genehmigungsverfahren
Wann: Mittwoch, den 08. November 2017 um 18:00 Uhr
Wo: Fördergemeinschaft ökologischer Landbau e.V. (FöL) - Marienstraße 19/20 - 10117 Berlin-Mitte (Nähe S-Friedrichstraße)
Wer: Aktionsbündnis Agrarwende Berlin-Brandenburg
Seminarleitung: RA Peter Kremer / RA Tim Stähle
Kosten / Teilnahmegebühr: keine
Anmeldefrist: Anmeldung gern unter kontakt@stoppt-den-megastall.de
Mit diesen und ähnlichen Fragestellungen möchte die Kampagne “Stoppt den Megastall!” naturschutzfachliche und juristische Expertise zusammenbringen. Ziel dieses Workshops ist es, naturschutzfachliche Gutachten im Zusammenhang mit Einwendungen, Widersprüchen und Klageverfahren gegen riesige Nutztierhaltungsanlagen – und auch gegen andere umweltbeeinträchtigende Vorhaben - so zu optimieren, dass sie dem Naturschutz auch juristisch maximales Gewicht geben und vor Gericht optimal verwendbar sind.
“Stoppt den Megastall!” ist eine Kampagne des Aktionsbündnisses Agrarwende Berlin-Brandenburg. Ziel der Kampagne ist es, konkrete Massentierhaltungsanlagen auf dem Verfahrenswege zu verhindern. Dazu vernetzt die Kampagne Fachjuristen, Umweltexpertise, Naturschutzverbände und Bürgerinitiativen miteinander und schafft einen strategisch wichtigen Wissenstransfer. Die Kampagne nimmt dabei den Einzelfall zum Anlass und mobilisiert eine landesweite Öffentlichkeit. Zudem organisiert sie bündnisweit Veranstaltungen und Aktionen. Sie informiert über geplante Massentierhaltungsanlagen in Brandenburg und die Möglichkeiten, diese zu verhindern.
Zur aktiven fachlichen Mitarbeit eingeladen sind alle, die sich für eine Agrarwende und gegen Massentierhaltung in der Region Berlin-Brandenburg engagieren und ihre Expertise einbringen möchten. Nicht eingeladen sind Personen, die personell oder gedanklich extremistischen oder populistischen Parteien, Organisationen oder deren Gedankengut nahestehen.
Anmeldung, Infos und Kontakt:
Kampagne “Stoppt den Megastall!”
Aktionsbündnis Agrarwende Berlin-Brandenburg
℅ BUND Brandenburg
Friedrich-Ebert-Straße 114a
14467 Potsdam
Tel. 0331-237 00 141
kontakt@stoppt-den-megastall.de
Zur Anmeldung könnt Ihr / können Sie auch nebenstehenden Formular verwenden: