Das “Saalower Kräuterschwein” gilt in der Berliner Gastronomie als Delikatesse. Die Saalower Mast GmbH vermarktet das Schwein erfolgreich als Spezialität und preist die hohe Qualität und den besonderen Geschmack durch die Fütterung mit Kräuterzugaben wie Kornblumen, Kamille und Mohnblumen an. Laut Internetseite der Saalower Mast GmbH lebt das “Saalower Kräuterschwein” in einem Vorzeigebetrieb. “Regional”, “Naturbelassen” und “Nachhaltig” sind die Stichworte, mit denen die Tiere als regionale Besonderheit beworben werden.
Doch keins der Tiere bekommt in seinem kurzen Leben jemals eine Wiese, geschweige denn eine mit Kräutern zu sehen. Bei den Kräuterschweinen handelt es sich um Tiere aus konventioneller Mast. Mit mehr als 2.000 Schweinen in einer Anlage handelt es sich eindeutig um Massentierhaltung. Bis zu elf ausgewachsenen Tiere können da jeweils in einer Buchte ohne Einstreu auf Betonspaltenböden stehen. Pro Jahr gibt es drei Mastdurchgänge. Ein weiterer Stall mit nochmals über 2.000 Tierplätzen ist trotz massiven Protesten aus der Bevölkerung genehmigt worden und ist nun seit einem halben Jahr zusätzlich in Betrieb. Mit der Erweiterung werden jährlich rund 12.000 (!!!) Schweine gemästet werden.
Gegen die Erweiterung der Schweinemastanlage kämpft seit 2013 die Bürgerinitiative “Keine Massentierhaltung am Mellensee” 25 Km südlich von Berlin im Landkreis Teltow-Fläming. Der See und das malerische Mühlendorf sind Anziehungspunkte für Touristen. Anwohnerinnen und Anwohner befürchten ein Umkippen der Seen und einen dauerhaften Schaden für die Naturlandschaft durch die Ausbringung der Gülle. Allein bei dem bisher vorhandenen Tierbestand fallen jährlich bereits ca. 7.000 Tonnen Gülle an. Die Anlage bringt zudem durch die Abluftkamine ohne Luftwäscheanlage und alte Güllebehälter Antibiotika und Ammoniak durch Abluft und Abwasser in die Umgebung. Der Bau gefährdet Brut- und Ruheplätze für bedrohte Fledermausarten und Schwalben.
Gegen die Genehmigung der Erweiterung der Schweinmastanlage hat die Bürgerinitiative Widerspruch eingelegt. Diesen hat das Landesumweltamt (LfU) jedoch Mitte 2015 abgewiesen. Gegen diesen Bescheid hat der BUND Brandenburg zusammen mit der Bürgerinitiative im Sommer 2015 vor dem Verwaltungsgericht Potsdam Klage eingereicht. Die Klage ist derzeit noch nicht entschieden und hat leider keine aufschiebende Wirkung. Die Bürgerinitiative kämpft um eine Aufhebung der Baugenehmigung. Bis dahin kann die Schweinemastanlage aber leider in Betrieb bleiben.
Die Bürgerinitiative benötigt zur Zeit finanzielle Mittel, um das Klageverfahren weiterführen zu können. Sollte der BUND bei einem erfolgreichen Klageverfahren Kosten von der Gegenseite teilweise oder in Gänze erstattet bekommen, verwendet er die Spenden für ein ähnliches Verfahren nach dem Bundesmmissionsschutzgesetz.
Kontakt und Infos zur Bürgerinitiative “Keine Massentierhaltung am Mellensee”:
Marianne Frey: 03377 303031 – frey@boss-frey.de
Bitte unterstützen Sie die Bürgerinitiative: Keine Massentierhaltung am Mellensee. Vielen Dank!