Aktive der Kampagne “Stoppt den Megastall!” starten in das neue Jahr mit der Verhinderung der Legehennenanlage für über 40.000 Tiere in Zehlendorf (Oranienburg). Nach Informationen der
Bürgerinitiative wird die öffentliche Auslegung der Planungsunterlagen noch im Januar beginnen. Um eine große Anzahl an Bürgerinnen und Bürgern zu motivieren, Einwendungen gegen die Anlage zu
erheben, organisieren Aktive vor Ort zusammen mit dem BUND Brandenburg “Einwendungswerkstätten”. Damit vermitteln sie das notwendige Know-How, um die Anlage im Genehmigungsverfahren vielleicht
noch stoppen zu können.
Drei Termine vor Ort: Mit Bürgerbeteiligung gegen Riesenställe!
Ab einer bestimmten Anzahl von Tierplätzen werden Tierhaltungsanlagen nicht mehr von den örtlichen Behörden, sondern vom Landesumweltamt genehmigt. Denn der Gesetzgeber geht von vornherein davon
aus, dass Riesenställe negative Auswirkungen für Mensch, Tier und Umwelt mit sich bringen. Ab 40.000 Tierplätzen müssen die Antragsunterlagen sogar öffentlich ausgelegt werden. Nicht nur
unmittelbar betroffene Anwohnerinnen und Anwohner, sondern eine breite Öffentlichkeit hat dann das Recht, die Unterlagen einzusehen und Einwendungen gegen den Bau einer weiteren
Massentierhaltungsanlage in der Region zu erheben.
Doch Achtung! Nur wer innerhalb einer vom Landesumweltamt bekanntgegebenen Frist Einwendungen auch tatsächlich schriftlich erhebt, wird zum darauf folgenden öffentlichen Erörterungstermin
eingeladen und kann am Verfahren teilnehmen. Um Aktive gegen Massentierhaltung konkrete Informationen zur geplanten Anlage und überzeugende Argumente an die Hand zu geben und bei der Formulierung
von Einwendungen zu unterstützen, bietet die Bürgerinitiative zusammen mit dem BUND Brandenburg drei Termine an. Weitere Termine in Oranienburg und Eden sind in Vorbereitung.:
• Freitag, den 26. Januar 2018 um 18:00 Uhr in der Kirche Schmachtenhagen
• Samstag, den 27. Januar 2018 um 16:00 Uhr in der Kirche Zehlendorf
• Mittwoch, den 31. Januar 2018 um 19:00 Uhr in der Kirche Wensickendorf
Hintergrund: Bald 80.000 Legehennen nahe Oranienburg?
Um die spätere Erschließung des Grundstücks zu sichern, gab der niedersächsische Investor Josef Vortallen zusammen mit dem Betreiber des örtlich ansässigen “Oberhavel Bauernmarktes” Jan Hendrik
Joest Im Mai 2016 Pläne für die Errichtung eines Legehennenanlagekompexes für 2 X 21.000 Tiere in der zu Oranienburg gehörenden Ortschaft Zehlendorf bekannt. Der Bau markiert den Beginn weiterer
Planungen. Im Gespräch ist bereits eine weitere ähnliche Anlage im nahe gelegenen Wensickendorf. Demnach könnten bei Oranienburg demnächst Anlagen für über 80.000 Tiere stehen. Weitere
Riesenställe könnten folgen.
Obwohl die Bürgerinitiative Contra Eierfabrik Oranienburg bereits eine breite Öffentlichkeit gegen die Anlage mobilisieren konnte, werden die Planungen nun konkret. Die Antragsunterlagen für die
erste Anlage in Zehlendorf liegen mittlerweile vor und werden voraussichtlich noch im Januar öffentlich ausgelegt. Demnach versuchen die Betreiber die Eier aus der riesigen Freilandanlage sogar
als “Bio”-Eier zu vermarkten. Doch allein wegen der Größe und der zu befürchtenden Emissionen könnte die Anlage selbst die anliegende Naturlandschaft beeinträchtigen.
Deshalb ist es wichtig, vor allem die vom Betreiber aus prognostizierten Umweltauswirkungen kritisch zu prüfen. Und auch in Hinblick auf den Tierschutz und Gesundheitsgefahren für Anwohnerinnen
und Anwohner sollte man den Unterlagen genau durchleuchten. “Bio” oder nicht…. 42.000 Legehennen in einer Anlage sind schlicht und einfach Massentierhaltung.
Infos und Kontakt zur Bürgerinitiative:
contra.eierfabrik@gmx.de
www.contra-eierfabrik.de
www.facebook.com/contraeierfabrik/
Über die Spendenplattform betterplace können Sie den Widerstand gegen neue Legehennenanlagen bei Oranienburg unterstützen:
Kommentar schreiben