Bürgerinitiative “Unser Reitwein” gegen Maststall mit 15.000 Puten gegründet.

Große Unterstützung gegen Massentierhaltung in Märkisch-Oderland: Am Freitag den 06. Oktober 2017 gründete sich die Bürgerinitiative “Unser Reitwein” im gleichnamigen Ort im Oderbruch. Hintergrund ist die zu erwartende Genehmigung einer Putenmastanlage mit knapp 15.000 Tierplätzen. Die geplante Anlage, für die seit Frühjahr ein Bauantrag vorliegt, liegt direkt am Ortsrand. Anwohnerinnen befürchten Gesundheitsgefahren durch die von der Anlage ausgehenden Keime. Zudem werden ein angrenzendes Volgelschutzgebiet und naheliegende Naturschutzgebiete bedroht.

 

“Wir wollen gesunde Böden und sauberes Trinkwasser, keine Tierquälerei, Gestank und Keime!” gaben die Initiator*innen bekannt.

 

18 Mitstreiter*innen fanden sich spontan zur Gründung der Bürgerinitiative zusammen. Dem Start der Bürgerinitiative ging eine lebhafte Diskussion über das geplante Bauvorhaben und die Strategie zur Verhinderung des Putenstalls voraus. Eingeladen waren zwei Vertreter des BUND Brandenburg, welche im Rahmen der Kampagne “Stoppt den Megastall!” über Erfahrungen aus vergleichbaren Verfahren berichteten. Die Bürgerinitiative konnte bereits zur Gründung ein beeindruckendes Maß an Sachverstand mobilisieren. Bei den Aktiven, welche die Stallanlage verhindern wollen, sind Jurist*innen, Baurechtsexpert*innen, Biolog*innen sowie Landwirt*innen zu finden. Zudem konnten die Initiator*innen bereits vor Gründung der Bürgerinitiative über 230 Unterschriften gegen den Megastall sammeln. Mehr als ein Drittel der Einwohner*innen hatte sich gegen den Bau ausgesprochen. Auch die Gemeindevertreter*innen hatten das gemeindliche Einvernehmen versagt.

 

Hintergrund: Auf einem ehemaligen LPG Gelände soll nach dem Willen der “Landwirtschaft Golzow Betriebs GmbH” eine Mastanlage für Puten entstehen. Das Bauvorhaben liegt mit 14.920 Tierplätzen knapp unter dem Schwellenwert, ab dem ein Genehmigungsverfahren nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz erfolgt. Für Tierhaltungsanlagen dieser Größenordnung ist lediglich eine Baugenehmigung erforderlich. Zuständig ist das Bauaufsichtsamt in Strausberg. Demnach können zunächst nur direkt betroffene Anwohner*innen und die Gemeinde etwas gegen das Vorhaben unternehmen. Dennoch wird die Kampagne “Stoppt den Megastall!” den Fall aufmerksam verfolgen und die neu gegründete Bürgerinitiative mit Öffentlichkeitsarbeit und Expertise unterstützen.

 

Infos und Kontakt zur Bürgerinitiative:

 

www.reitwein.info

unser@reitwein.info

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Öko Landwirt (Mittwoch, 10 Juni 2020 11:52)

    Kämpft weiter für Mensch- und Tierwohl und gebt nicht auf!
    Die Konsequenzen könnten dramatisch sein und eine ganze Region benachteiligen.
    Die Verantwortlichen halten sich zu meist bedeckt, denken seltenst nachhaltig und sind grundsätzlich nie selbst persönlich von Nachteilen betroffen.