Legehennenanlage Oranienburg: Vom BUND Brandenburg in Auftrag gegebene Artenerfassung macht Gefährdung der Natur in Zehlendorf deutlich.

Im Zusammenhang mit der geplanten Legehennenanlage in Zehlendorf für ca. 40.000 Tiere hat der BUND Brandenburg eine Artenerfassung in Auftrag gegeben. Hierbei wurde deutlich, wie sehr die umliegende Natur durch den Neubau industrialisierter Haltungsanlagen mit großer Tierzahl gefährdet sein kann. In enger Zusammenarbeit mit der Bürgerinitiative Contra Eierfabrik Oranienburg, ortskundigen Anwohner*innen und ausgewiesenen Fachleuten konnte nun ein Bild gewonnen werden von der bemerkenswert vielfältigen Naturlandschaft rings um die geplante Anlage.

 

 

Ermöglicht hatte dieses die Kampagne “Stoppt den Megastall!” und die große Unterstützung vieler Brandenburgerinnen und Brandenburger durch Spenden.

 

Was tun, wenn der Megastall kommt?

Wenn Massentierhaltungsanlagen geplant sind, ist es sehr wichtig, frühzeitig ortskundige Mitstreiter*innen zu finden, die sich gut mit der Flora und Fauna in der unmittelbaren Umgebung auskennen. Gut ist es zudem, einen der anerkannten Natur- und Umweltschutzverbände einzubinden. Zusammen mit der Bürgerinitiative hat der BUND Brandenburg nun eine sogenannte Biokartierung in Auftrag gegeben und die vorhandenen Lebensräume und geschützten Arten aufgelistet. Die nun fertiggestellte Biokartierung ist ein wichtiger Baustein für spätere Einwendungen, Widersprüche und Grundlage eines anstehenden Klageverfahrens. Sind z.B. naheliegende FFH-Gebiete durch zu erwartende Stickstoffemissionen beeinträchtigt, können Bürgerinitiative und Umweltverband dieses später vor Gericht geltend machen.

 

Gefährdete Landschaft durch Landwirtschaft und Landnutzung

Die Landschaft rund um die geplante Legehennenanlage wird bereits jetzt zum Teil landwirtschaftlich genutzt. Einige Flächen sogar von der Bio-Landwirtschaft. Andere Flächen sind beweidetes Grünland oder werden forstwirschaftlich genutzt. Kommt jetzt noch die Legehennenanlage hinzu, haben naturnahe Lebensräume schlechte Karten. Durch Stickstoffemissionen kann sich die Zusammensetzung der Pflanzengemeinschaft über Jahre so verändern, dass seltene und geschützte Arten verdrängt werden. Die Sandstrohblume und die gewöhnliche Grasnelke sind zwei Beispiele für Arten, für die das Land Brandenburg eine besondere Schutzverantwortung hat.

 

Natur retten, Megaställe stoppen: Die Artenerfassung wurde nur möglich durch die vielen Unterstützerinnen und Unterstützer, welche die Arbeit der Bürgerinitiative und des BUND mit einer Spende möglich gemacht haben. Dafür gilt allen, die etwas dazu beigetragen haben ein großer Dank! Die Kampagne “Stoppt den Megastall!” wurde initiiert vom Aktionsbündnis Agrarwende Berlin-Brandenburg. Die Kampagnenarbeit wird vom BUND Brandenburg koordiniert und von der Bewegungsstiftung gefördert.

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0