Legehennenanlagen Zehlendorf: Bürgerinitiative argumentiert vor Bauausschuss

Oranienburg – Die Bürgerinitiative „Contra Eierfabrik“ hatte am Dienstag dieser Woche die öffentliche Sitzung des Bauausschusses der Stadt Oranienburg genutzt, um erneut ihre Argumente gegen die von Investoren geplanten Legehennenanlagen in Wensickendorf und Zehlendorf darzulegen. Für die Bürgerinitiative, so Mitbegründerin Heike Bartel vor den Stadtverordneten, sei das Projekt nach wie vor mit berechtigten Sorgen für Naturschutz, die menschliche Gesundheit, das Tierwohl und die künftige Entwicklung der Region verbunden. Bartel appellierte an die Stadtverordneten, alle der Stadt zur Verfügung stehenden Mittel gegen die Anlagenpläne zu nutzen.

 

Zu den wichtigsten Argumenten zählen die Mitglieder der Bürgerinitiative – vor allem Einwohner der Ortsteile Zehlendorf, Wensickendorf und Schmachtenhagen – zum Beispiel die unmittelbare Nähe der geplanten Anlagen zur Wohnbebauung. Die nächsten Wohnhäuser seien gerade einmal 120 Meter entfernt. Gefahren für die menschliche Gesundheit gehe zum Beispiel von Biotoxinen aus, die mit dem Tierkot auf umliegenden Feldern großflächig verteilt werden sollen. Den mit den Anlagen entstehenden vier Arbeitsplätzen stehe ein vielfacher Abbau von Jobs zum Beispiel im Tourismus entgegen, etwa auf den Reiterhöfen der Umgebung. Auch verliere die Region insgesamt an Attraktivität, nicht nur bei Touristen, sondern auch bei potentiellen Neubürgern.

Die Bürgerinitiative fordere daher nach wie vor, den Plänen der Investoren auf allen Ebenen eine deutliche Absage zu erteilen. „Wir wollen keine Massentierhaltung – weder hier, noch anderswo“, so Bartel.

 

Die Bedenken gegen die Baupläne teilt auch der BUND Brandenburg. In unmittelbarer Nähe des Bauvorhabens in Zehlendorf sind wertvolle Biotopflächen vorhanden. Schon eine erste Ortsbegehung zeigte das Vorhandensein geschützter Arten, wie z.B. der Sandstrohblume. Aufgrund des in räumlicher Nähe geplanten zweiten Bauvorhabens fordert der BUND Brandenburg, beim Genehmigungsverfahren auf eine Umweltverträglichkeitsprüfung nicht zu verzichten. Derzeit bereitet der Umweltverband in eine Biotopkartierung vor, um bei späteren Einwendungen die naturschutzfachlichen Argumente geltend zu machen.

Für den Widerstand gegen die geplante Legehennenanglagen in Zehelndorf und Wensickendorf mit zusammen über 80.000 Legehennen benötigen Umweltverband und Bürgerinitiative deshalb noch dringend Unterstützung. Deshalb bittet der BUND im Rahmen der Kampagne “Stoppt den Megastall!” um Spenden. Viele Dank!

 

Ansprechpartner:

Heike Bartel, Bürgerinitiative Contra Eierfabrik Oranienburg

Tel.: 0172 1537189

Jens-Martin Rode, BUND Brandenburg

Tel.: 0331-237 00 141

 

Infos und Kontakt zur Bürgerinitiative: www.facebook.com/contraeierfabrik

 

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