Politik muss Konsequenzen aus KTG-Pleite ziehen

Bündnis Junge Landwirtschaft (BJL) – Mitglied im Aktionsbündnis Agrarwende Berlin-Brandenburg Eberswalde/Breydin/Potsdam 22.7.2016

 

PRESSEMITTEILUNG

Politik muss Konsequenzen aus KTG-Pleite ziehen

Mit einer Feldbesetzung von Flächen der insolventen KTG-Agrar in Breydin protestiert das Bündnis Junge Landwirtschaft (BJL) am Samstag (23.7.16) für eine nachhaltige und zukunftsfähige Agrar- und Bodenpolitik in Deutschland und Brandenburg.

ANJA HRADETZKY, Milchbäuerin aus Stolzenhagen und Mitbegründerin des BJL sagt hierzu:

„Wie Deutschland und Brandenburg die EU-Agrarförderung umsetzen, ist für uns mehr als enttäuschend. Junglandwirte-Programm – völlig ungenügend. Kappung von Flächenprämien für Großbetriebe – Fehlanzeige. Bessere Unterstützung für kleine bäuerliche Betriebe – nur gerade eben EU-Mindestanforderungen erfüllt. Wir sollten die öffentlichen Mittel für eine naturverträgliche Landwirtschaft und lebenswerte Dörfer einsetzen. Stattdessen werden sie den Investoren der Agrarindustrie hinterher geworfen, ohne dass damit Leistungen für unsere Gesellschaft erbracht werden. Damit muss Schluss sein.“

 

LUDWIG SEEGER, Landwirt aus Börnicke kritisiert:

„Das landwirtschaftliche Bodenrecht wurde geschaffen, um eine ungesunde Landverteilung zu verhindern und eine breite Streuung von Eigentum zu erreichen. Von diesem Zustand waren wir im Osten Deutschlands schon vor der Finanzkrise meilenweit entfernt. Die Finanz-Investoren treiben seit Jahren die Bodenreise in spekulative Bereiche, die mit Landwirtschaft kaum zu erwirtschaften sind. Damit treiben sie ortsansässige Bauern in den Ruin und verhindern Neugründungen.“

 

JAN SOMMER, Bauer und Mitglied des Kreistages Märkisch Oderland für Bündnis 90/Die Grünen:

„Lebendigkeit, Wohlstand und soziale Stabilität auf dem Land stehen unmittelbar in Beziehung zur Landverteilung und zur Agrarstruktur. Brandenburg setzt seit dem Ende der DDR auf das agrarindustrielle Modell und arbeitet systematisch gegen eine vielfältige Landwirtschaft in den Händen vieler, auch junger Bäuerinnen und Bauern. Deshalb brauchen wir eine grundlegende Neuausrichtung der Agrarförderung und eine Bodenpolitik, die eine regionale und mittelständische Landwirtschaft stärkt.“

Das Bündnis Junge Landwirtschaft fordert als ersten Schritt einen sofortigen Verkaufsstopp und eine Neuregelung der Vergabe staatlicher Agrarflächen zugunsten bäuerlicher Agrarstrukturen. Jetzt ist die Brandenburger Landesregierung gefragt. Sie sollte endlich zuhören und handeln, bevor weitere Akteure wie die KTG zeigen, wie man ländliche Räume ruiniert. Wir Bäuerinnen und Bauern sind bereit uns für eine nachhaltige Landwirtschaft einzubringen und unsere Dörfer mit Leben zu füllen, dazu fordern wir den fairen Zugang zu Land. Wir fordern die Agrarwende jetzt!

 

Ansprechpartner: Philipp Baumgarten, Sprecher Bündnis Junge Landwirtschaft, Tel.: 01577-0462000

Mehr Info und Fotos der Aktion (ab Samstag 18 Uhr) : http://www.stopp-landgrabbing.de/

 

Der Veranstaltungsort auf google Maps

 

Zur Veranstaltung am Samstag "Tanz ums Land / Landbesetzung“

Wann: Samstag 23.07.2016 um 17 Uhr

Ort: Gemeinde Breydin bei Eberswalde, Klobbicker Straße

 

Der Veranstaltungsort befindet sich zwischen den Ortsteilen Trampe und Klobbicke auf der Weide eines regionalen Landwirts.

 

Teilnehmer am Samstag:

· Anja Hradetzky, Milchbäuerin aus Stolzenhagen / Bündnis Junge Landwirtschaft (BJL)

· Mareike Artlich, angehende Jungbäuerin / junge Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (jABL)

· Holger Lampe, Landwirt / Vorsitzender des Kreisbauernverbandes Barnim

· Ludwig Seeger, Landwirt aus Bernau / Bürgergut Börnicke e.V.

· Jan Sommer, Landwirt und Kreistagsabgeordneter in Märkisch Oderland (Bündnis 90/Grüne)

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